Am Mittwoch, dem 13. Juli war es soweit: die Oskarverleihung des Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasiums Delitzsch fand nach zweijähriger Pause wieder statt. Um 18.15 Uhr öffnete das ehemalige RAW-Delitzsch seine Pforten für die vielen Besucher, die die Veranstaltung sehen wollten. Zwei Jahre Pandemie hatten nicht nur den Unterricht, sondern vor allem das außerschulische Erleben von Schule auf ein Minimum reduziert. Dabei prägte das Gymnasium schon seit seiner Gründung vor allem das gemeinsame Schaffen und Leben von Schulkultur.
Veranstaltungen wie die Lesenacht, Kleinkunst oder die Oskarveranstaltung sollten daher neu belebt werden. Dabei mussten sich die Schüler sowie die mitwirkenden Lehrer einigen Herausforderungen und offenen Fragen stellen: Viele, der ehemals Beteiligten, hatten die Schule in der Zwischenzeit verlassen. Eine passende Räumlichkeit musste gefunden werden, nachdem das Kino in Delitzsch geschlossen wurde. Die Technik fiel aufgrund einer Coronainfektion zwei Tage vor der Veranstaltung aus. Wie könnte man sechs Meter hohe Fenster verdunkeln? Würden genügend Zuschauer kommen?
Allen Widrigkeiten zum Trotz gelang es, das Konzept der Veranstaltung umzusetzen. Schulleiter Frank Werner befand: „Großartig, was hier durch den Willen einiger und die Hilfe unzähliger Beteiligter geschaffen wurde.“ Das Motto „Die Olsenbande“ bildete den Rahmen der Veranstaltung.
Die Verleihung der Preise „Minioskar“ (Julian Funke), „Schüler des Jahres 2021/2022“ (Tim Wagner), „Teamoskar“ (“Lotta-Team“ & Admins der Homepage) und „Ehrenoskar“ (Heidi Totzauer) stellte nur einen kleinen Teil der Veranstaltung dar.
Bereichert wurde das Programm durch die Big-Band „Secret Sounds“, den Solisten Leon Neukranz und der Klasse 6/3, den Krostitzer Akrobaten, das Hip-Hop Ensemble unter Leitung von Anthi-Maria Dima, den gemeinsamen Auftritt von Lehrerchor und der Big-Band „Secret Sounds“ und dem traditionellen Abschlussfilm „Lehrer in Gefahr“, passend zum Motto der Oskarnacht „Die Olsenbande“.
Mitorganisatorin und Preisträgerin Heidi Totzauer fasste den Abend zusammen: „Wenn ich sagen würde, ich habe den Abend wie viele, viele andere grenzenlos genossen, dann stimmt das so nicht. Ich war hin und hergerissen, zwischen Anspannung, Unsicherheit, Faszination und Staunen. Am Ende der Veranstaltung war ich müde, aber vor allem glücklich und stolz, auf die Leistungen, auf den Einsatz, das Können, auf das Zusammenwirken von Schülern und Lehrern. Das ist ein Gefühl, das trägt und Misserfolge klein macht.“
Rund einhundert Mitwirkende zeigten an diesem Abend im ausverkauften RAW-Saal, was Schulkultur sein kann. Ein optimistischer Blick in die Zukunft, denn der gelungene Abend bewies, dass Schule nicht nur Kreide und BigBlueButton meint, sondern vor allem Gemeinschaft und gemeinsames Verwirklichen.
Georg Eulitz; Oskarteam 2022